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Unsere innovativen Tarifverträge in Ostdeutschland

Nora Schmidt-Kesseler • Juli 09, 2019

Wie kam es zum Abschluss der Tarifverträge TV Lepha und Potsdamer Modell?

Diese Frage lässt sich leicht beantworten:

Schon heute fehlen Azubi-Bewerberinnen und -Bewerber. Der Wettbewerb unserer produkti­onsgetriebenen, von Schichtarbeit geprägten Industrie mit anderen Arbeitgeberbranchen wird zunehmend härter. Unternehmen, Personalleitungen, Betriebsräte und Belegschaften müssen selbst eine Lösung finden. Vorbilder oder Parallelentwicklungen gibt es nicht, an denen wir uns orientieren können. Wie finden Unternehmen gute Fachkräfte, die auch im Unternehmen bleiben und sich weiterentwickeln? Daher wurde uns deutlich: Für unseren produktionsorientierten Standort brauchen wir eine neuartige, passgenaue Tarifpolitik, die auf unsere Regeln und Bedürfnisse abgestimmt ist. Die industrielle Struktur des Ostens unterscheidet sich auf Zeit fundamental von der des Westens: in den finanzschwachen neuen Bundesländern fehlen Konzernzentralen, Großun­ternehmen, industrienahe Forschung und Entwicklung und bereits heute fehlt der Fachkräf­tenachwuchs. Das ist unsere Realität. Die bisherige Tariflandschaft bot keine Lösung für unser Problem.

von Nora Schmidt-Kesseler 07 Sept., 2019
Der Fachkräftemangel in der Chemie verschärft sich. In jedem dritten Beruf, der für die Chemiebranche besonders wichtig ist, fehlen seit Jahren Fachkräfte. Im Juni 2017 zählte schon mehr als die Hälfte der Chemieberufe zu den Engpassberufen, in denen weniger als zwei Arbeitslose auf eine offene Stelle kommen. Die Chemiebranche hat verschiedene Modelle entwickelt, um ihre Branche für Fachkräfte attraktiv zu machen. Dazu zählt der Tarifvertrag zur Lebensphasengerechten Arbeitszeitgestaltung (LephA-TV plus) der Chemie-Industrie in den ostdeutschen Bundesländern. Mit dem Tarifvertrag „ Lebensphasengerechte Arbeitszeitgestaltung für die ostdeutsche chemische Industrie" haben wir als Sozialpartner ein Werkzeug geschaffen, um den demografischen Wandel zu gestalten. Der Altersdurchschnitt in den Unternehmen erhöht sich, starke Mitarbeiterjahrgänge gehen in den Ruhestand und gleichzeitig zeichnet sich ein Mangel an Fachkräften ab. Die Anforderungen im Berufsleben, bei der Erziehung von Kindern sowie bei der Pflege von Angehörigen sollen besser vereinbar werden. Die Unternehmen brauchen veränderte Rahmenbedingungen, die dieser Tarifvertrag enthält. Dazu gehören flexible Übergangsformen in den Ruhestand und die Möglichkeit die Arbeitszeit den verschiedenen Lebensphasen anzupassen. Die Betriebsparteien können aus folgenden Gestaltungsmöglichkeiten wählen: - Altersgerechtes Arbeiten - Tarifliche Familienzeiten - Entlastungszeiten für ausgewählte Arbeitnehmergruppen - Langzeitkonten - Weiterbildung, Qualifizierung - Gesundheitsmaßnahmen
von Nora Schmidt-Kesseler 07 Sept., 2019
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von Thomas Naujoks 19 Juli, 2019
Wie sieht es mit dem Umsetzungsstand beim "Potsdamer Modell" aus?
von Nora Schmidt-Kesseler 09 Juli, 2019
Wie kam es zum Abschluss der Tarifverträge TV Lepha und dem Potsdamer Modell?
von websitebuilder 26 Juni, 2019
Im Wettbewerb um Fachkräfte spielt nicht nur Geld eine Rolle. Für welche Branche und welches Unternehmen sie sich entscheiden, machen Beschäftigte immer häufiger an „weichen“ Faktoren wie Entwicklungschancen, einem innovativen Umfeld, Entscheidungsfreiheit oder der Vereinbarkeit von Beruf und Familie fest. Aspekte, bei denen wir als Chemie- und Pharmaindustrie auch in Ostdeutschland viel zu bieten haben.
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